01.04.2021 | Johanniter-Schwesternschaft e.V.

Frühlingstreffen (online) der Region Nord

Text: Regionalschwester Marita Neumann

Die Herausforderungen der Corona Pandemie bestimmten selbstverständlich das Frühjahrstreffen der Region Nord, das nun zum zweiten Mal online stattfand.  Sr. Uta Sundermeier, die eigentlich als selbständige Kinaesthetics Trainerin wirkt, wagte den Sprung in die Akutpflege und ging, nachdem die Aufträge als Trainerin aufgrund der Beschränkungen wegbrachen, zurück zu den Wurzeln ihrer Ausbildung. Humorvoll berichtete sie von den kleinen und großen Stolperfallen, wenn man nach Jahren wieder an die ersten Wirkungsstätten zurückkehrt. Johanniterschwester Alexandra Leiseder arbeitet derzeit in einem Impfzentrum mit und zeichnete ein Bild von den Herausforderungen und Erfolgen an ihrem Einsatzort. Aus dem Johanniterkrankenhaus in Geesthacht berichtete Oberin Carmen Schönberg über die täglichen Belastungen in der stationären Akutversorgung in Zeiten von Corona und dem Segen, dass aus der angeschlossenen Schule mehrere Auszubildende mit Erreichen des Examens in eine Anstellung ins Haus wechseln. Die schulischen Ausbildungsstätten haben besondere Problemlagen zu bewältigen. Neben den Einschränkungen aufgrund der Pandemielage müssen die Curricula zur generalistischen Ausbildung umgesetzt werden, was in „normalen“ Zeiten sicherlich wesentlich einfacher zu realisieren gewesen wäre. Die beiden Lehrkräfte für Pflege Gela Spöthe und Birgit zum Felde informierten über die großen Schwierigkeiten Lehrpersonal mit geeigneten Abschlüssen zu finden, aber auch von der großen Motivation, die die Auszubildenden an den Tag legen. Sie legten dar, wie spannend die Lernfelder auch durch digitale Formate präsentiert werden können. In der stationären Altenpflege ist die Lage weiterhin angespannt, berichteten Einrichtungsleitung Sophie von Uslar und Pflegedienstleitung Sabine Stubbe. Die Mitarbeiter in der Pflege sind vielfach überlastet, nicht nur rein körperlich, sondern in besonderem Umfang auch seelisch. Hier bekräftigten beide Leitungskräfte wie wichtig eine gute Trauerkultur, eine Kultur des Abschiednehmens in den Seniorenhäusern sei und schilderten auf berührende Weise wie sie in ihren Einrichtungen gemeinsam mit Personal und Bewohnern Verstorbene begleiten. Einen Beitrag zur mentalen Unterstützung von Pflegekräften konnte in den letzten Monaten Sr. Verena von Baudissin, die Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes in Elmshorn, leisten. Sie bot in Pflegeeinrichtungen Coachings und Begleitung von Pflegemitarbeitern an. Ähnlich wirkt Marita Neumann, die ebenfalls Gruppen- und Einzelcoachings bei Mitarbeitern in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege durchführte. Beide Coaches erlebten die tiefe Betroffenheit der Mitarbeiter in Häusern mit besonders vielen Corona Infektionen und entsprechend vielen Toten. In diesem Zusammenhang informierte Birgit zum Felde über die PSU Helpline, die unter der Rufnummer 0800 0 991 912 kostenfrei, vertraulich und anonym kollegiale Beratungen und psychosoziale Hilfe anbieten. Ruheständlerin Sybille Götze fasste zum Schluss zusammen, wie wertvoll diese wenn auch nur virtuellen Zusammenkünfte seien und wie verbunden wir uns alle fühlen. Sie übermittelte uns allen Grüße ihrer Tochter Johanniterschwester Anna Götze, die parallel zu ihrem Studium in Leipzig zunächst ehrenamtlich im dortigen Johanniterhaus wirkte und mittlerweile dort in Teilzeitanstellung ist. Das Treffen wurde beendet mit besonderen Gedanken an unsere Ordensoberin, der herzliche Segens – und Genesungswünsche übermittelt werden.