22.11.2018 | Johanniterorden Generalsekretariat

Johanniter-Förderpreise 2018 verliehen

In den Kategorien „Betreuung und Pflege“, „Medizin“ sowie „Organisation/Führung/Technologie“ hat die Johanniter-Stiftung am 21. November in Dresden während der „Johanniter-Innovationstage“ fünf Förderpreise verliehen.

Der Generalsekretär des Johanniterordens, Wolf-Ingo Kunze, überreichte Förderpreise an Mitarbeitende der Johanniter Seniorenhäuser GmbH, des Johanniter-Zentrums in Kaarst, der Johanniter-Kliniken in Bonn und Mönchengladbach sowie an den Regionalverband Rhein-Main der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Foto: Andreas Schoelzel

Besseres Wundmanagement durch Digitalisierung

In Kooperation mit dem Bereich Wirtschaftsinformatik der TU München entwickelt die Johanniter Seniorenhäuser GmbH ein besseres Wundmanagement in der Pflege. Ziel ist, zur Verbesserung und Erleichterung der Dokumentation die Digitalisierung zu nutzen und künftig „Datenbrillen“ einzusetzen. Die Nutzung der „Datenbrille“ erfolgt durch Sprachsteuerung oder Handbewegungen. Die Versorgung der Patientin oder des Patienten muss nicht für Schreibarbeiten unterbrochen werden. Statt bisher zwei würde so künftig z.B. nur eine Pflegekraft für die Dokumentation direkt am Patientenbett benötigt werden. Damit bleibt mehr Zeit für die zu versorgenden Menschen. Im Pilotversuch waren Pflegekräfte wie Patienten bzw. Bewohner von der „Datenbrille“ beeindruckt. Das Projekt erhielt einen der fünf „Johanniter-Förderpreise“.

 

Höhere Arbeitszufriedenheit

Für die Einführung und Entwicklung des „mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodells“ zeichnete der Generalsekretär des Johanniterordens, Wolf-Ingo Kunze, das Johanniter-Zentrum in Kaarst aus. Bei dem Modell geht es darum, das zwischenmenschliche Erleben im Pflegeprozess in Worte zu fassen und zu reflektieren. Auf diese Weise werden Pflegende besser in die Lage versetzt, sich in die Erlebniswelt des Pflegebedürftigen einzufühlen und zugleich die eigene Erlebniswelt bewusster wahrzunehmen. Spannungen, die sich aus den unterschiedlichen Wahrnehmungen ergeben, können so besser aufgelöst werden. Die Arbeitszufriedenheit steigt. Die meisten Mitarbeitenden des Johanniter-Zentrums sind bereits geschult worden und werden regelmäßig weiter ausgebildet.

 

Optimierte „Rettungskette“

Einen Preis in der Kategorie „Medizin“ hat das Ev. Krankenhaus Bethesda der Johanniter in Mönchengladbach für die Verbesserung der außer- und innerklinischen Notfallversorgung erhalten. Hierbei geht es um die regelmäßige, standardisierte fach- und funktionsübergreifende Simulation von innerklinischen Notfallsituationen unter möglichst realitätsnahen Bedingungen. Einbezogen in das Projekt als Teil der „Rettungskette“ war ebenso der Rettungsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie als „Ersthelfer“ Schulklassen.

 

Mehr Patientensicherheit

Für das Pilotprojekt „Patientensicherheit erhöhen heißt den Faktor Mensch stärken“ zeichnete die Johanniter-Stiftung das Waldkrankenhaus der Johanniter in Bonn aus. Mit einem innovativen Weiterbildungskonzept stellt die Klinik die Reduktion von eventuellen Behandlungsfehlern, die durch den „Faktor Mensch“ verursacht werden könnten, in den Fokus.

 

Dem Fachkräftemangel durch Qualität und Innovation entgegenwirken

Für sein „Mobiles Klassenzimmer – Notfallmedizinischer Container“ wurde der Regionalverband Rhein-Main der Johanniter-Unfall-Hilfe prämiert. Für das praxisnahe Lernen von angehenden Notfallsanitätern entwickeln die Johanniter einen Container mit notfallmedizinischer Ausstattung, der einer Intensivstation entspricht. Darüber hinaus kann der Container beim Einsatz von Katastrophenschutzeinheiten an strategisch günstigen Orten aufgebaut werden und ist sofort einsatzfähig. Die Attraktivität des Projektes soll sich positiv auf die Fachkräftegewinnung und –bindung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Rettungs- und Sanitätsdienst sowie im Katastrophenschutz auswirken.

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