Meldungsansicht

20.05.2022 | Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Innovative Kooperation für PatientInnen mit Vorhofflimmern

Das Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach startet innovative Kooperation für PatientInnen mit Vorhofflimmern

Chefarzt Dr. med. C. Stoepel

Für PatientInnen mit Herzrhythmus-Störungen (Vorhofflimmern) beginnt mit der Entlassung oft eine Zeit der Unsicherheit. Welche Werte sind wichtig, worauf muss ich nach einem Eingriff am Herzen bei Sport, Ernährung und Medikation jetzt besonders achten und was kann ich tun, um das Risiko für erneutes Vorhofflimmern vermeiden?

Mit diesen Fragen sind PatientInnen zwischen den Arztterminen oft allein. Doch gerade bei ihnen ist eine engmaschige Betreuung und Überwachung wichtig, um erneute Vorhofflimmer-Anfälle zu vermeiden, frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Therapie zu finden.

Gemeinsam mit der AOK Rheinland-Hamburg schließt das Ev. Krankenhaus Bethesda in Mönchengladbach diese Nachsorge-Lücke und sorgt für mehr Sicherheit im Alltag. Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg, die von Vorhofflimmern betroffen sind, werden im Rahmen ihrer Entlassung von einem Facharzt des Krankenhauses zur Nachsorge in das Gesundheitsprogramm „Vorhofflimmern“ von iATROS eingeschrieben.

iATROS begleitet die PatientInnen mit indikationsspezifischen, leitliniengerechten  Schulungsinhalten auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil und hilft, Risikofaktoren für erneutes Vorhofflimmern zu reduzieren. Zum Gesundheits-programm erhalten die PatientInnen eine Uhr mit EKG-Funktion, mit welcher sie jederzeit und innerhalb von 30 Sekunden selbst ein EKG schreiben und übertragen können. Regelmäßige Erinnerungen an Messungen der Vitalparameter, Medikamenteneinnahme und körperliche Aktivität runden den Therapieplan ab. Stellen die TeilnehmerInnen Auffälligkeiten in ihren EKGs fest, können sie kurzfristig und von überall auf der Welt einen Termin mit einem iATROS Telearzt vereinbaren und das EKG befunden lassen.

Versicherte der AOK Rheinland-Hamburg müssen dank der Kooperation keine Zuzahlung leisten und das Gesundheitsprogramm wird kostenfrei zur Verfügung gestellt. Mit dieser Innovation geht das Ev. Krankenhaus Bethesda einen großen Schritt in Richtung digitale Medizin mit Gesundheitscoaching, Telemedizin und umfassender Patientennachsorge.

Risiken des Vorhofflimmerns minimieren

Das Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung und birgt unter anderem eine Gefahr, wenn zum einen die Herzfrequenz dauerhaft zu schnell ist, zum anderen wenn bei fehlender Antikoagulation (der sog. „Blutverdünnung“) die Gefahr eines Schlaganfalls steigt.

„Schon jetzt wissen wir, dass mindestens ein Viertel aller Schlaganfälle unbekannter Ursache durch nicht erkanntes Vorhofflimmern verursacht wird“, erklärt Dr. Carsten Stoepel, Chefarzt der Kardiologie im Bethesda Krankenhaus. Vorhofflimmern sei aber auch mit einer Vielzahl von anderen Herzerkrankungen verbunden; deren Prognose werde durch Vorhofflimmern gegebenenfalls verschlechtert. „Aus ärztlicher Sicht ist daher jede Form des Monitorings von Vorhofflimmern zu begrüßen“, so Stoepel.

Durch die Kooperation der Johanniter-Krankenhäuser mit der AOK und der Firma iATROS wird eine wichtige Lücke in der Nachsorge von Patienten mit Vorhofflimmern geschlossen: Zum einen können medizinische Daten rasch übermittelt werden, auf die dann wiederum schnell reagiert werden kann; zum anderen steht für die PatientInnen eine Plattform bereit, auf der Antworten zu wichtigen Fragen zum Vorhofflimmern beantwortet und auch generelle Aspekte der Lebensstiländerung behandelt werden.