Die Auslandshilfe in Afghanistan
Afghanistan nach dem Machtwechsel
Die Johanniter sind seit fast 20 Jahren in Afghanistan tätig und versorgen die Bevölkerung sowie die Binnenvertriebenen und Flüchtlinge im Land medizinisch. Auch in dieser neuen Phase des Umbruchs unterstützt unser Team in Kabul gemeinsam mit unseren Partnern die Menschen und leistet wichtige Projektarbeit.
Unsere Q&A beantworten die wichtigsten Fragen rund um unser derzeitiges Engagement.
Darum sind wir vor Ort
Afghanistan ist seit vier Jahrzehnten von gewaltsamen Konflikten und politischer Instabilität geprägt. Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppen hinterlassen tiefe Angst und Unsicherheit. Vor allem aus abgelegenen Regionen des Landes, die vielfach unter Kontrolle der Taliban stehen, werden Menschen vertrieben. Die betroffenen Gemeinden dort sind meist von nationalen Einrichtungen und internationaler Hilfe abgeschnitten.
Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung führt zu einer unzureichenden Grundversorgung. Im ganzen Land mangelt es an ausgebildetem medizinischen Personal und Pflegekräften. Der Drogenhandel spielt bei der Finanzierung des Konflikts eine wesentliche Rolle. Über 2,6 Millionen Menschen waren bis 2020 außer Landes geflohen, rund 2,9 Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge, die vor allem in der Hauptstadt Kabul Zuflucht suchen. Zusammen mit Rückkehrenden aus Pakistan und dem Iran leben sie in der Hauptstadt oft auf engstem Raum unter prekären Bedingungen.
Das leisten wir zusammen mit lokalen Partnern
Die Johanniter-Auslandshilfe unterstützt seit 2002 die Menschen in Afghanistan. Wir setzen uns zusammen mit lokalen Partnerorganisationen in Kabuls informellen Siedlungen für eine funktionierende Gesundheitsversorgung und den Zugang zu einer adäquaten Wasserversorgung sowie sanitären Anlagen ein. An der Grenze zu Pakistan unterstützen wir Geflüchtete und aufnehmende Gemeinden im Gesundheitsbereich und leisten psychosoziale Hilfe. Vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderung stehen dabei im Fokus unserer Projektaktivitäten. Um die hohe Geburtensterblichkeit bei Neugeborenen und ihren Müttern in ländlichen Regionen zu senken, bilden wir im Norden des Landes Hebammen aus.